Produktionseinsatz ZFL-Server V5.0

Gestern Abend wurde die aktuelle Version 5.0 des Zentralen Fernleihservers installiert. Diese Version löst die Version 4.5 ab, die in Bayern seit April 2016 im Einsatz war.

Außerdem wurde mit SUSE Linux Enterprise Server 12 Service Pack 2 eine neue Betriebssystemversion eingespielt.

Auszug aus dem Funktionsumfang der neuen ZFLS-Version:

– Fehlerkorrekturen.
– Archivierte Bestellungen: Neues Such- und Anzeigefeld Verlag, belegt bei Bestellungen ab Bestelldatum 29. Juni 2017.
– Stornierung von Bestellungen aus HBZ, KOBV und SWB in Status Shipped:
Bisheriges Szenario: Ein anderer Verbund bestellt bei einer bayerischen Bibliothek, die für diesen Verbund Direktverbuchung konfiguriert hat. Das ist bei HBZ, KOBV und SWB sinnvoll, bei GBV und HeBIS nicht, da in diesen beiden Verbünden Bestellungen in Status Shipped nicht mehr geändert werden können. Die Bestellung wechselt direkt in Status Shipped. Eine entsprechende Statusmeldung wird an den nehmenden Verbund gesendet. Der Status wechselt im nehmenden ZFL-Server auf Shipped, ggf. wird auch im Lokalsystem der nehmenden Bibliothek der Status entsprechend geändert. Die gebende Bibliothek kann nun allerdings doch nicht liefern und storniert. Dieser Fall kommt nicht selten vor (Buch wird vom Fachreferenten nicht in die Fernleihe gegeben etc.).
Wenn der Leitweg jetzt einfach weiter abgearbeitet werden würde, würde dies bei Lieferung durch eine andere Bibliothek wieder zu einer Shipped-Statusmeldung, bei erfolglosem Durchgang des Leitwegs zu einer NotAvailable-Statusmeldung an den nehmenden Verbund führen. Beide Statusmeldungen würden vom nehmenden ZFL-Server aufgrund des Status Shipped abgewiesen. Der BVB bricht deshalb in diesem Fall den Leitweg ab. Das hat die negative Konsequenz, dass die Bestellung – auch bei erneutem Bestellversuch – nie an eine Bibliothek gelangt, die im Leitweg weiter hinten steht. Es bleibt als Workaround nur die Freie Bestellung.
Neues Szenario: Bestellungen von HBZ, KOBV und SWB in Status Shipped können ohne Leitwegabbruch storniert werden.
In der passiven Fernleihe kann der BVB jetzt auch mehrfache Shipped-Buchungen aus anderen Verbünden verarbeiten.
– Statusmeldung des SunRise-Lokalsystems an den ZFL-Server bei Eingangsverbuchung in der passiven Fernleihe. Voraussetzung für Ihr Lokalsystem: SunRise V5.0.
– Statusmeldung CancelAFL bei Stornierung in der aktiven Fernleihe im ZFL-Server an das SunRise-Lokalsystem. Voraussetzung für Ihr Lokalsystem: SunRise V6.0 sowie Mitteilung der gebenden Bibliothek an die Verbundzentrale, dass die entsprechende Funktionalität freigeschaltet werden soll.

Trotz einer intensiven Testphase sind Fehler nicht auszuschließen. Sollte etwas nicht mehr wie gewohnt funktionieren, bitte möglichst umgehend die Verbundzentrale kontaktieren.

Der Bibliotheksverbund Bayern hat – wie in der Vergangenheit bei allen in Bayern eingesetzten Versionen – die Rolle eines Pilotanwenders für dieses Produkt gespielt.

2 Gedanken zu „Produktionseinsatz ZFL-Server V5.0“

  1. Lieber Herr Jäkle, vielen Dank für die Info. Sehr erfreulich ist natürlich, dass nun die Bestellungen von HBZ, KOBV und SWB in Status Shipped ohne Leitwegabbruch storniert werden können. Dadurch wird der Bestellweg nach Bayern für unsere Fernleihkollegen in den jeweiligen Verbünden einfacher!

  2. Liebe Kollegen,

    diese neue Möglichkeit der AFL-Stornierung außerbayerischer Bestellungen ohne Leitwegabbruch ist sehr zu begrüßen und wird sicher häufig zum Einsatz kommen.
    Leider setzen die anderen Verbünde noch ZFLS-Uralt-Versionen ein.
    Das hat zur Folge, dass bei den Nehmerbibliotheken aus SWB, KOBV und HBZ die falsche (sprich „Leitweg-Erste“) bayerische Geberbibliothek in deren System bleibt.
    Das kann wiederum zu Rückfragen/Reklamationen bei der falschen bayerischen Bibliothek führen.
    Wir müssen solche Emails dann eben einfach „bayernintern“ weiterleiten.
    (Beispiel: 20170467997 = FB201700463)

    Lieber Herr Jäkle,
    vielen Dank nochmals für die zügige Realisierung dieses CRs.

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